Feechens erster Tag
Sie wollte sofort hoch hinaus und kletterte gleich am Schrank. Sie war noch sehr schüchtern.
Abends war sie so fertig, daß sie sogar ihre Schüchternheit vergaß und in meinem Arm eingeschlafen ist.
Gespielt hat Feechen von Anfang an gerne. Trotz Fieber hat sie davon nichts abgehalten. Es war deshalb ohne Messen nie festzustellen, ob sie noch Fieber hat oder nicht.
Dieser Korken war erstmal ihr Lieblingsspielzeug. Er war an Zahnseide befestigt. Nachdem uns unsere Tierärztin sagte, daß Zahnseide Darmverschluß verursachen kann, waren wir ganz geschockt und haben schwer aufgepasst. Sie bekam dann den Korken nie mehr alleine zum Spielen.
Bald entdeckte Feechen die Welt der Computer. Oft schlief sie einfach daneben, so daß ich die Maus kaum bewegen konnte. Das Kartenspiel hat sie fasziniert, da wurde nach den sich bewegenden Karten geangelt.
Grünzeug mag sie sehr. Petersilie darf ich nirgends liegen lassen, die wird gleich geklaut und durch die Wohnung geschleppt. Auch Trauben und Pepperoni sind sehr beliebt. Pepperoni finde ich immer mit ihren Zahnabdrücken. Es wundert mich immer wieder, daß ihr die Schärfe nichts ausmacht.
Dieser Frosch ist Fees absoluter Liebling. Der wird ständig herumgeschleppt und dabei werden seltsame Laute ausgestoßen, so ähnlich, als wäre sie rollig. Abends bekomme ich ihn ins Bett gebracht. Er wird geputzt, gebissen und sie weiß auch immer, wo er ist. Sie hat ihn irgendwann aus einem Regal herausgezerrt und ab da waren alle anderen Plüschtierchen uninteressant. Vorher spielte sie öfters mit einer Maus, die wir ihr extra gekauft hatten.
Wir amüsieren uns immer, wenn sie mit abgeknicktem Ohr herumsitzt. Es scheint ihr überhaupt nichts auszumachen. Nur ich kann das meist nicht lange sehen und mache ihr Ohr dann wieder gerade.
Wenn es ihr einfällt, kommt sie an und legt sich wie hypnotisiert auf einem drauf. Dabei muß man immer aufpassen, daß sie nicht runterfällt. Sie verläßt sich immer darauf, daß man sie festhält. Sie läßt sich auch einfach fallen, wenn man sie auf dem Arm hat. Das findet sie unheimlich gut, dabei fängt sie dann immer an zu schnurren.
Überraschung. Fees Kletterbaum ist angekommen. Wobei man da nicht sicher sein kann, was sie jetzt mehr fasziniert. Denn Kartons sind ja was feines. Jeder Karton muß sofort in Besitz genommen werden. Meist laß ich ihr auch einen stehen, bis der nächste interessant wird.
Und schon wird der Kratzbaum ausprobiert. Ich habe ja nicht geglaubt, daß das Häuschen gleich angenommen wird. Es ist aber nur zur kalten Jahreszeit interessant. Im Sommer wird es verschmäht. Es ist allerdings das einzige, was angenommen wurde. Katzenkörbchen wurden keine angenommen.
Seit Jahren hatten wir keinen Baum mehr, sondern immer nur eine Bodenvase mit Zweigen. Aber für Feechen mußte ein Weihnachtsbaum her. Dafür wurden sogar neue Plastikkugeln angeschafft, damit sie sich an den Scherben nicht schneiden kann und auf Lametta wurde verzichtet. Kaum stand der Baum, war Feechen mitten drin. Das hat sie dann noch oft gemacht, auch das Jahr drauf. Deshalb müssen wir da immer sehr darauf achten, daß der Baum ja fest genug steht. Und ihre Augen strahlen dabei immer viel mehr als die Lichterkette.